Bericht von der MieterInnenversammlung am 14.05.19 in Mettenhof
von Charlotte Spieler
Das Bündnis für bezahlbaren Wohnraum lud zur 2. MieterInnenversammlung in Mettenhof ins Bürgerhaus in der Vaasastraße ein, und mehr als 20 MieterInnen aus Mettenhof waren gekommen, aus allen Altersgruppen. Einige sind MieterInnen von Wohnungen, die erst seit 01.01.19 von der Vonovia verwaltet werden, die die Wohnungen im letzten Jahr von der BUWOG gekauft hat. Die MieterInnen dieser Wohnungen hatten mit der Vonovia also noch keine Erfahrungen gesammelt und wollten hören, was da auf sie zukommen wird.
Zudem waren etliche Aktive vom Bündnis für bezahlbaren Wohnraum, aus Gaarden und Friedrichsort dabei.
Die Beschwerden, die im ersten Teil vorgebracht wurden, waren zum großen Teil bekannt:
Das Kieler Verwaltungsbüro der Vonovia in Mettenhof ist für nichts zuständig, der Umgang mit den MieterInnen dort ist zu kritisieren, das Personal ist desinteressiert und unfreundlich. Es wird immer nur auf die Verwaltungszentrale in Bochum verwiesen. Dort anzurufen ist nervend, entweder landet man in der Warteschleife, es dauert ewig, bis jemand rangeht, bisweilen wird auch einfach aufgelegt.
Dringend notwendige Reparaturen (z.B. verstopfter Abfluss in der Küche) dauern mitunter wochen- bis monatelang.
Die Reinigung der Treppenhäuser und gemeinschaftlichen Flächen in den Häusern ist unzulänglich, die Reinigungskräfte wechseln oft, sprechen und verstehen zum Teil kein Deutsch, arbeiten oberflächlich. Trotzdem werden erhebliche Summen für Reinigung als Mietnebenkosten abgerechnet.
Hausmeister sind oft nicht erreichbar oder machen einfach nichts.
Heizkosten haben sich zum Teil drastisch erhöht, es gibt keine konkreten Abrechnungen, auf denen man den Verbrauch ablesen könnte.
Im zweiten Teil wurde zusammengetragen, was die MieterInnen gegen falsche Abrechnungen tun können: Der Abrechnung widersprechen und Einsicht in die Belege (Rechnungen, Verträge, Leistungsnachweise) fordern innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Abrechnung; Einzugsermächtigungen widerrufen, Dauerauftrag einrichten; solange das Widerspruchsverfahren läuft, die alten, das heißt die niedrigeren Beträge weiterzahlen.
Bei Mängeln der Wohnung kann die Miete gemindert werden. Das Verfahren ist ein wenig schwierig; in welcher Höhe gemindert werden kann, kann man versuchen, den Mietminderungstabellen (gibt es im Internet) zu entnehmen.
Es gibt eine Mieterberatung (kostenlos), der nächste Termin findet am 22.05.19 von 16 – 18 Uhr im Infoladen in der Hansastr. 48 in 24118 Kiel statt.
Man kann in den Mieterverein eintreten; für Leute mit wenig Einkommen gibt es die Möglichkeit, sich beim Amt für Grundsicherung der Landeshauptstadt Kiel einen Gutschein für Beratung beim Mieterverein zu holen.
Es gibt die Beratungshilfe, die beim Amtsgericht beantragt werden kann, damit kann man zum Anwalt oder zur Anwältin der eigenen Wahl gehen.
Im dritten Teil wurde besprochen, wie es weitergehen soll. Der Bedarf nach Austausch, Absprachen und gegenseitiger Unterstützung ist da. Die Anwesenden sprachen sich mit großer Mehrheit dafür aus, sich im Abstand von 2 Monaten zu treffen. Es soll ein anderer Versammlungsort gefunden werden, der nicht so teuer ist wie das Bürgerhaus.
Termin und Ort des nächsten Treffens werden rechtzeitig bekannt gegeben.