In einer Situation mit einem dramatischen Mangel an bezahlbarem und gefördertem Wohnraum, mit ständig steigenden Mieten und Nebenkosten explodieren nun auch noch die Baukosten mit Preissteigerungen bis zu 50 Prozent.
Vor diesem Hintergrund verkündeten Baugenossenschaften in der KN, dass bei diesen Kosten bezahlbarer Wohnraum nicht mehr herstellbar sei. Etliche geplante Projekte werden deshalb eingestellt.
Das bedeutet unter dem Strich, dass in Zukunft vorrangig von privaten Investoren nur noch für reiche Bevölkerungsschichten gebaut wird. Diese Tendenz war schon in den vergangenen 20 Jahren sichtbar. Doch die aktuelle Entwicklung verschärft das Desaster der Wohnungsbaupolitik deutlich. Die Folgen der Krise werden einmal mehr auf dem Rücken der Menschen abgeladen, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.
Doch diese Entwicklung ist nicht naturgegeben, und sie ist auch nicht hinnehmbar!
Mindestens eine Deckelung der Bodenpreise sowie die Erhöhung der Fördersätze für den Bau sozialer Wohnungen ist dringend erforderlich. Darüber hinaus darf es zukünftig keinen weiteren Verkauf von Boden aus dem Eigentum der Stadt, des Landes oder Bundes als Bauland geben.
Diese Flächen sollten von öffentlichen Wohnungsgesellschaften oder von Wohnungsgenossenschaften in Erbpacht mit einer hohen Quote an geförderten Wohnraum bebaut werden. Kommunale und landeseigene Wohnungsgesellschaften müssen finanziell und personell wesentlich besser ausgestattet werden, um spürbar in den sozialen Wohnungsbau zu investieren.
Die Qualität der Sozialpolitik von Parteien wird sich deutlich im Umgang mit dieser Krise im Wohnungsbau zeigen.